Schrumpftöpfe

Das 't' ist entscheidend

Gesamtaufwand: ca. 15 Stunden für 3 Töpfe

Die Idee hinter Schrumpftöpfen ist, dass man grünes Holz verwendet. Man nimmt also einen frischen Astabschnitt (z.B. Birke) ausreichender Größe und hölt ihn aus (was in frischem Holz relativ leicht klappen sollte). Dann bringt man innen an einer Seite eine Nut an, presst einen Boden (aus trockenem Holz) hinein und wartet. Das grüne Holz trocknet und schrumpft dabei, sodass es den Boden fest umschließt.

Diese Idee finde ich wunderbar und möchte das auch irgendwann mal machen. Wie das genau geht, kann man sich (wie auch ich) von Peter Follansbee in Roy Underhills The Woodwright Shop abgucken, der es wiederum in Schweden gelernt hat.

In meinem Fall waren die Astabschnitte leider schon ziemlich trocken und hart. Sie ließen sich somit nur schwer bearbeiten (ich habe auch Zweifel, dass Esche eine gute Wahl ist). Außerdem war da auch kein Schrumpf mehr drin.

Dennoch ist etwas halbwegs Verwendbares dabei heraus gekommen. Im Übrigen habe ich für die (ebenfalls nicht so richtig zu empfehlenden) Deckel bestimmt genauso viel oder mehr Zeit aufgewendet wie für die Töpfe.

Es war also ein Projekt der Sorte “Ich bin nicht besonders begeistert vom Ergebnis, aber froh, dass ich es fertig gemacht habe.”

Topf 1

Hier habe ich die Nut nicht von unten nach oben schmaler zulaufen lassen, was das Einpassen deutlich erschwert. Ich bin auch nicht sicher, ob der Boden wirklich in der Nut gelandet ist, aber er sitzt so fest, dass das Ziel damit wohl erreicht ist.

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Topf 2

Die Nut und den Boden habe ich diesmal korrekt angeschrägt, da kann man nicht meckern. Wäre der Topf tatsächlich geschrumpft, wäre der Boden vielleicht auch nicht locker geblieben (ich habe ihn halbwegs mit kleinen Holzstückchen stabilisiert).

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Topf 3

Jetzt aber den Boden bloß nicht zu klein machen, sonst wackelt er wieder. So habe ich die Klapptechnik erfunden: nach viel Gemurkse ist der Boden dann mittig gebrochen und so endlich in die Nut gerutscht. Zum Glück sieht man es kaum, also pst. Vielleicht wäre das Einpassen auch mit Weichholz einfacher gewesen als mit Olivenholz, da es möglicherweise eher etwas nachgegeben hätte und nicht gleich gebrochen wäre.

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Deckel 1

Die Deckel wollte ich ebenfalls aus einen Ast fertigen (den ich noch viel länger bei mir liegen hatte). Nach dem Spalten war allerdings kaum noch etwas übrig, das groß genug für einen Deckel war. Aber ein Stück passte mit etwas Fantasie gerade so noch.

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Deckel 2 und 3

Für die anderen beiden Deckel habe ich auf Fichtenholz zurückgegriffen (vermutlich noch Reste von meinem Bett).

Die Form hatte ich ursprünglich anders herum gedacht, aber ich hatte spontan einen Sinneswandel.

Das Einpassen (aller drei Deckel) lief nicht ganz optimal. Eine Schwierigkeit dabei war, dass ich mich beim Aushölen der Töpfe nicht an eine ideale Kreisform gehalten habe, sondern der Form der Äste gefolgt bin. Es gibt also theoretisch genau eine Ausrichtung, in der der Deckel exakt passt. Praktisch hätte ich mir diese Ausrichtung dann aber auch beim Einpassen merken oder markieren müssen. Und auch die perfekte Passung bekommt man mit genügend Feinschliff irgendwann lose.

Ich denke, wenn man den Teil, der im Topf verschwindet, etwas großzügiger bemisst, wird auch die Passung besser, aber dann hätten die ohnehin kleinen Töpfe noch mehr von ihrem Nutzvolumen eingebüßt.

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Abschluss

Leider habe ich versäumt, noch Bilder aller fertigen Töpfe und Deckel zu machen. Insbesondere beim ersten Deckel hat sich noch etwas in der Form getan.


Die letzte Ölung