Holzregal

Kragarmkonstruktion

Was wäre ein besserer Zeitpunkt ein Holzlager einzurichten als nachdem man so viel Holz gekauft hat, dass man sich kaum noch in der Werkstatt umdrehen kann? Aber manchmal braucht es eben blinden Aktionismus (Holzkauf), um Dinge überhaupt anzugehen.

Zunächst war ich drauf und dran, ein passendes Regalsystem zu kaufen. Die waren aber alle entweder nicht überzeugend für meine Zwecke oder so absurd teuer, dass sie für die Hobbywerkstatt nicht in Frage kommen.

Bei meiner Suche war ich auf Kragarmsysteme gestoßen und es war schnell klar, dass das genau das Richtige ist. Die Kragarme haben den Vorteil, dass vorne keine Stützen nötig sind, sodass sich auch längere Bohlen bequem in das Regal räumen lassen.

Natürlich wollte ich das Regal aus Holz bauen. Dadurch wurden aber gegenüber den Metallsystemen zusätzliche Streben nötig, um die Konstruktion genügend auszusteifen. Die Streben ragen allerdings in den Bereich, in dem das Holz abgelegt wird. Daher war für mich die größte Herausforderung, einen guten Kompromiss aus Statik und Nutzraum zu finden. Dabei konnte ich mit Länge und Winkeln der Streben sowie der Höhe der einzelnen Regalebenen spielen. Ich finde mir ist das gut gelungen, wobei ich nicht sagen kann, was ein Statiker darüber denken würde.

Sägen

Als Holz habe ich die Balken meines alten Betts verwendet. Die waren allerdings im Querschnitt viel zu dick, sodass ich sie geviertelt habe. Ich habe mich entschieden, das mit meiner Tauchkreissäge zu machen, die dabei allerdings so ziemlich an ihre Grenzen kam. Zudem konnte ich mit einem Schnitt nur maximal knapp über die Hälfte des Holzquerschnitts kommen, was die Sache nicht gerade erleichtert hat. Auch mit einer geeigneten Handsäge (die ich nicht hatte) wäre das eine sportliche Angelegenheit geworden. Ich alter Luddit würde es allerdings beim nächsten Mal wohl damit versuchen und glaube, dass das für mich die stressfreiere Variante wäre.

Oberfläche

Die Kanthölzer habe ich mit dem Schrupphobel bearbeitet. Das ging relativ zügig und hat Spaß gemacht. Ich habe mich entschieden, diese grobe, wellige Struktur so beizubehalten. Auf eine Behandlung mit Öl oder Ähnlichem habe ich verzichtet. Mir gefällt, dass ich an den angefasten Kanten teils noch die dunkle Lasur sehe und somit daran erinnert werde, dass das vorher mal mein Bett war.

Verbindungen

Die Elemente habe ich mit Schwalbenschwänzen verbunden. Ich habe später gelesen, dass in der Zimmerei die Schwalben meist nur einseitig ausgeprägt werden, da die Verbindung dann mehr Last ertragen kann. Aber immerhin habe ich auf Leim verzichtet ‒ fast wie ein echter Zimmermann.

Bilder

Nussiges Chaos

Der Plan

Beseitigen der Sägespuren.

Löcher für Wandschrauben.

Ich habe die Schrauben zur Wandbefestigung ein gutes Stück versenkt, damit sie ausreichend tief in die Wand greifen. Alternativ hätte man wohl auch neue Schrauben kaufen können, die etwas länger sind.

Verbindungen.

Fertig.